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Würzburgs Blindenfußballer treffen Weltmeister Horst Eckel

    Die besten Blindenfußball-Teams Deutschlands treffen sich alljährlich in Kaiserslautern, um die Hallen-Trophy auszuspielen. Auch in diesem Jahr nahmen die Blindenfußballer des Vital-Sportvereins (VSV) und des Berufsförderungswerks (BFW) Würzburg an dem Turnier teil. Am Ende landeten die Unterfranken auf Rang 4. Wichtiger als die Platzierung war dem Team, dass man mit Horst Eckel, dem Fußball-Weltmeister von 1954, einen neuen Anhänger für die Sportart Blindenfußball gewinnen konnte.

    Die Prominenz gab sich schon vor dem Turnier in Kaiserslautern die Klinke in die Hand. Ministerpräsident Kurt Beck, Lauterns Ex-Fußballprofi Axel Roos und Ex-Nationalspieler Hans-Peter Briegel sowie Horst Eckel, Fußball-Weltmeister von 1954, trafen die Spieler der fünf teilnehmenden Mannschaften zum Smalltalk. Neun Punkte aus den acht Spielen des Turniers sorgten bei den Würzburgern für einen gelungenen Saisonabschluss.

    Weltmeister Horst Eckel ist begeistert

    „Es ist schon toll, von einem Fußballidol wie Horst Eckel ein Lob zu bekommen“, betont Würzburgs Abwehrspezialist Güngör Bayram. Für den zweikampfstarken 26-Jährigen, der im BFW Würzburg zurzeit eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert, hatte das Turnier aber noch eine weitere Überraschung parat. Zusammen mit seinem sehenden Keeper Enrico Göbel wurde er von Nationaltrainer Uli Pfisterer zum nächsten Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen. Neben Stürmer Sebastian Schäfer könnten die Würzburger also mit etwas Glück ab 2013 zwei weitere deutsche Nationalspieler in ihren Reihen haben.

    Blindenfußball auf dem Vormarsch

    Die rasante Sportart Blindenfußball hat das Ziel, aus der Nische des Behindertensports in die „Mitte der Gesellschaft“ zu rücken. Stars wie Arjen Robben und David Beckham streiften sich schon die Schwarzbrille über und kickten mit blinden Spielern um die Wette. Die Blindenfußball-Bundesliga nahm in Deutschland 2008 ihren Spielbetrieb auf. Das Team von VSV und BFW Würzburg ist Gründungsmitglied. „Auch 2013 sind wir guten Mutes, in der Liga eine ordentliche Rolle zu spielen“, betonen die beiden Trainer Ansgar Lipecki und Martina Junker. Mit Peter Stieber, der momentan am BFW die Punktschrift erlernt, hat man bereits einen talentierten Neuzugang für die neue Saison verpflichtet. Besonders freut man sich auch über Melanie Siefert, die als erste Feldspielerin bei den Würzburger Blindenfußballern mittrainiert.

    Blindenfussball

    Bildunterschrift: Smalltalk mit einem echten Weltmeister: Die Würzburger Blindenfußballer (von links) Manuel Beck, Enrico Göbel und Ramon Pryssok im Gespräch mit Horst Eckel (2. von links).