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Nachruf

    Nachruf zum Tod von unserem jahrzehntelangen treuen Mitglied Klaus Schmitt. Klaus verstarb am 12. November 2019 im Alter von 79 Jahren.

    Noch im Frühjahr konnten wir Klaus eine Urkunde über 65 Jahre Vereinszugehörigkeit überreichen. Er hat diese Urkunde auch im Pflegeheim bis zum Schluss in Ehren gehalten und somit auch seine persönliche Verbundenheit zum Verein deutlich zum Ausdruck gebracht. Wir hoffen, er hat die beiliegenden Bocksbeutel noch genießen können.

    1953 kam er zu uns, dem damaligen Versehrtensportverein, als ein junger Kriegsversehrter unter vielen, in den vergangenen Jahren unser einziger und letzter Kriegsversehrter im schon umbenannten Vital-Sportverein.

    Damals begann er als Faustballspieler in einer Mannschaft, die zunehmend stärker wurde, in den 70er Jahren Deutsche Spitze war und die nationale Faustball-Szene dominierte. Klaus stand auch damals in der Mannschaft, die im Behindertenbereich den Deutschen Meistertitel holte.

    Die Kriegsversehrten beim Faustball wurden weniger und Klaus wechselte zu den Volleyballern. Nach langen aktiven Jahren stand er seinem Team weiterhin als Schiedsrichter zur Seite, organisierte Veranstaltungen und übernahm als „Dienstältester“ immer gerne auch die Begrüßungsreden.

    1989 übernahm Klaus das Amt des Sportwarts. 20 Jahre – von 1992 bis 2012 fungierte er als 2. Vorsitzender und wurde bei seinem Rücktritt zum Ehrenmitglied ernannt.

    2010 wurde er mit seinen Kollegen als Würzburgs „Vorstand des Jahres“ geehrt.

    2011 bekam der Vorstand für sein wegweisendes Engagement den Bayerischen Inklusionspreis überreicht. Und 2012 gewann der ehemalige Behinderten-Sportverein für seine neue Ausrichtung, gemeinsam mit nicht Behinderten Sport zu treiben, beim bayernweiten BLSV-Wettbewerb „Quantensprung“.

    Jahrelang glänzte Klaus als brillanter Übersetzer bei unseren sportlichen Begegnungen in der Partnerstadt Caen. Ohne ihn ging keine Fahrt nach Frankreich. Er war praktisch unser aktiver Link zu Monsieur Jamet von der Behinderten–Sportgruppe in der Normandie.

    Insofern ist deutlich, dass für Klaus immer ein friedliches Miteinander wichtig war, international, im Wettkampf, im Vorstand, bei Festen, Feiern und Fahrten. Ein geselliger Mensch, den wir nun schon längere Zeit in unserer Runde vermissten. Schon vor einem Jahr konnte er nicht mehr an unserem Weihnachtsessen teilnehmen, das er zuvor immer noch gerne besucht hatte, um seine alten Weggefährten zu treffen.

    Wir freuen uns, dass wir Klaus so lange Jahre begleiten durften.

    Sterben kann letztlich auch eine Erlösung sein, wenn das zuvor von Aktivität geprägte Leben physisch und psychisch zu beschwerlich geworden ist – wie es Klaus in seinem letzten Jahr zunehmend erleben musste.

    Akzeptieren wir, dass er diese Fesseln nun losgeworden ist.